Ich meine damit, zu glauben, dass einen Namen für etwas zu kennen dieses auch erklärt, so wie im Märchen Macht über Rumpelstilzchen erlangt wurde, indem man seinen Namen erfuhr. Dass eine Namensgebung dazu herhalten soll, eine Frage zu beantworten, obwohl sie diese nur anders formuliert.
Beispiel gefällig?
Es war einmal, vor langer Zeit...in meiner Schulzeit, genauer gesagt. Ein Lehrer führte ein Experiment vor: Er nahm einen Eimer, füllte etwas Wasser ein, griff den Henkel und ließ den Eimer schwungvoll mit ausgestrecktem Arm vertikal kreisen. Der Eimer befand sich also zeitweise mit der Öffnung nach unten, während er diese Bewegung vollführte. Und kein Tropfen lief aus. Woran lag das? Laut meinem Lehrer an der Zentrifugalkraft, mehr Erklärung gab es nicht, und als Kind akzeptiert man so etwas leider auch unhinterfragt.
Aber was wird dadurch wirklich erklärt? Was ist die Zentrifugalkraft? Wie entsteht sie, aufgrund welcher Naturgesetze? Er hätte genauso gut sagen können, das Wasser läuft wegen des Flubberflapp-Effektes nicht aus. Er tat nichts weiter, als dem, was man ohnehin schon gesehen hatte, eine Bezeichnung zuzuordnen, aber wussten die Schüler deswegen wirklich mehr? Stieg ihr Verständnis für das, was sich vor ihren Augen tat? Nicht im geringsten.
Das ist leider noch nicht einmal die übelste Form, in der dieser Trugschluss auftreten kann. Denn hier war die Bezeichnung wenigstens noch richtig und eindeutig definiert, man konnte den Begriff im Lexikon nachschlagen (Ich rede von meiner Kindheit! Wikipedia war damals noch Science Fiction.) und eine wirkliche Erklärung war relativ leicht gefunden.
Wirklich wüst wird´s wieder bei den Esoterikern. Sie erklären alles mögliche, und auch alles unmögliche, mit hochtrabenden Begriffen wie „Aura“, „Meridiane“, „Energie“, „Bewusstsein“, aber was ausbleibt ist eine klare Definition, was sie mit dem jeweiligen Begriff eigentlich meinen. Mit Sicherheit nicht, was ein Photograph unter „Aura“ versteht, ein Kartograph unter „Meridiane“, ein Physiker unter „Energie“ oder ein Neurologe unter „Bewusstsein“. Diese Berufsgruppen haben strenge Definitionen für ihren Gebrauch dieser Worte. Esoteriker nicht. Warum eigentlich nicht?
Vielleicht liegt es daran (und mit „vielleicht“ meine ich „mir fällt beim besten Willen kein anderer denkbarer Grund ein“), dass eine klare Definition eindeutige Aussagen trifft, die zu leicht zu widerlegen wären. Aber durch Verbalschwammigkeit kann man sich jede Menge Hintertürchen offen lassen. Dabei erzeugt man allerdings so viele leere Worthülsen, dass im Grunde jeder esoterische Text inhaltslos wird.
„Erdstrahlung entlang der Hartmann-Linien stört die Energie der menschlichen Aura und führt zu Schlafstörungen.“ sagt nicht mehr oder weniger aus als „Floipl-doink entlang der Quabbeldonks stört die Wuschelflapps der menschlichen Glitterröngs und führt zu Schlafstörungen.“ Aber letzteres klingt wenigstens genau so albern, wie es ist...
Beispiel gefällig?
Es war einmal, vor langer Zeit...in meiner Schulzeit, genauer gesagt. Ein Lehrer führte ein Experiment vor: Er nahm einen Eimer, füllte etwas Wasser ein, griff den Henkel und ließ den Eimer schwungvoll mit ausgestrecktem Arm vertikal kreisen. Der Eimer befand sich also zeitweise mit der Öffnung nach unten, während er diese Bewegung vollführte. Und kein Tropfen lief aus. Woran lag das? Laut meinem Lehrer an der Zentrifugalkraft, mehr Erklärung gab es nicht, und als Kind akzeptiert man so etwas leider auch unhinterfragt.
Aber was wird dadurch wirklich erklärt? Was ist die Zentrifugalkraft? Wie entsteht sie, aufgrund welcher Naturgesetze? Er hätte genauso gut sagen können, das Wasser läuft wegen des Flubberflapp-Effektes nicht aus. Er tat nichts weiter, als dem, was man ohnehin schon gesehen hatte, eine Bezeichnung zuzuordnen, aber wussten die Schüler deswegen wirklich mehr? Stieg ihr Verständnis für das, was sich vor ihren Augen tat? Nicht im geringsten.
Das ist leider noch nicht einmal die übelste Form, in der dieser Trugschluss auftreten kann. Denn hier war die Bezeichnung wenigstens noch richtig und eindeutig definiert, man konnte den Begriff im Lexikon nachschlagen (Ich rede von meiner Kindheit! Wikipedia war damals noch Science Fiction.) und eine wirkliche Erklärung war relativ leicht gefunden.
Wirklich wüst wird´s wieder bei den Esoterikern. Sie erklären alles mögliche, und auch alles unmögliche, mit hochtrabenden Begriffen wie „Aura“, „Meridiane“, „Energie“, „Bewusstsein“, aber was ausbleibt ist eine klare Definition, was sie mit dem jeweiligen Begriff eigentlich meinen. Mit Sicherheit nicht, was ein Photograph unter „Aura“ versteht, ein Kartograph unter „Meridiane“, ein Physiker unter „Energie“ oder ein Neurologe unter „Bewusstsein“. Diese Berufsgruppen haben strenge Definitionen für ihren Gebrauch dieser Worte. Esoteriker nicht. Warum eigentlich nicht?
Vielleicht liegt es daran (und mit „vielleicht“ meine ich „mir fällt beim besten Willen kein anderer denkbarer Grund ein“), dass eine klare Definition eindeutige Aussagen trifft, die zu leicht zu widerlegen wären. Aber durch Verbalschwammigkeit kann man sich jede Menge Hintertürchen offen lassen. Dabei erzeugt man allerdings so viele leere Worthülsen, dass im Grunde jeder esoterische Text inhaltslos wird.
„Erdstrahlung entlang der Hartmann-Linien stört die Energie der menschlichen Aura und führt zu Schlafstörungen.“ sagt nicht mehr oder weniger aus als „Floipl-doink entlang der Quabbeldonks stört die Wuschelflapps der menschlichen Glitterröngs und führt zu Schlafstörungen.“ Aber letzteres klingt wenigstens genau so albern, wie es ist...
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