Samstag, 12. Februar 2011

Darwin-Tag

Oh ja, ich weiß, ich habe mich schon viel zu lange hier nicht mehr blicken lassen...! Ich hoffe, bald wieder mehr Muse für "Doppelblindversuch" zu finden. Bis dahin aber erst mal Alles Gute zum Darwin-Tag, und wer sich wie ich an die gute alte Tradition hält, an diesem Tag etwas zu essen, das er noch nie zuvor gegessen hat, dem wünsche ich noch guten Appetit!

Freitag, 14. Januar 2011

Zodiacismus

 Nach einem Urlaub von diesem Blog aufgrund der Weihnachtszeit stellte ich gerade fest, dass ich mich hier noch nie gründlich über Astrologie ausgelassen habe. Vielleicht ist das auch vollkommen sinnlos, denn es ist wohl kein Aberglaube so verbreitet, wie der an die Auswirkungen der Sterne auf unseren Charakter und unser tägliches Leben; und damit ist dieser Aberglaube auch so sozial anerkannt, dass seine Anhänger einen großen Rückhalt in der Bevölkerung haben, so dass sie wirklich nicht mehr dazu neigen, den relativ wenigen Kritikern noch ein offenes Ohr zu schenken.
Also will ich mich auch gar nicht auf die üblichen Argumente stürzen, mit denen man darlegen kann, dass an dieser Pseudowissenschaft einfach nichts dran ist. Dass die Vorhersagen nur mit Zufallswahrscheinlichkeit eintreten; dass kein Mechanismus bekannt ist, durch den die Sterne diese Wirkung haben könnten; dass Sternbilder an sich schon nur eine menschliche Interpretation des Himmels sind und nicht wirklich existieren; dass die 13 (jawohl, 13!) Sternbilder der Ekliptik keineswegs jeweils exakt ein Zwölftel des Tierkreises ausfüllen; dass jeder Astrologe das gleiche Horoskop anders interpretiert, und so weiter und so fort. Da hört niemand zu, denn wer an so etwas absurdes wie Astrologie glaubt, der legt ohnehin mehr Wert auf sein seinen subjektiven Eindruck als auf rationale Argumente.
Man glaubt an Astrologie, weil man daran glauben will. Es hat ja sicher auch etwas angenehmes, wenn man sich einbilden kann, auf diese Weise mit dem ganzen Kosmos verknüpft zu sein. Gut für das Ego, nehme ich an. Doch möglicherweise gibt es ein Argument, das den Astrologieanhängern die Freude an ihrem Glauben verderben kann, und das so unterbindet, dass sie daran noch glauben wollen: Die meisten Menschen sehen sich nicht gerne als Rassisten oder Sexisten. Das ist schließlich im Gegensatz zu der Astrologie nicht sozial akzeptiert.
Warum eigentlich nicht? Die Astrologie führt immerhin zum Zodiacismus, und den kann ich auch nicht anders bewerten als Rassismus, Sexismus, Nationalismus oder sonst irgendwelche –ismen, die ganze Bevölkerungsgruppen über einen Kamm scheren.
Nehmen wir doch mal bitte folgende Aussagen:
Frauen sind schlechte Autofahrer
Blondinen sind dumm
Bayern sind rückständig
Beamte sind faul
Steinböcke sind gesellig, kontaktfreudig, lässig
Ja, es gibt Frauen, die schlecht Auto fahren. Und solche, die gut oder mittelmäßig Auto fahren. Es ist, wie alles andere in dieser Liste, eine Verallgemeinerung, die völlig über das Ziel hinausschießt. Weil sie Einzelfälle als repräsentativ betrachtet, ohne deren tatsächliche Häufigkeit zu überprüfen. So etwas nennt man Vorurteil. (Nebenbei bemerkt, ich bin Steinbock, und weder gesellig, noch kontaktfreudig, noch lässig.) Will irgendwer wirklich dazu stehen, dass er anderen Menschen alleine aufgrund ihres Geschlechts, ihres Aussehens oder ihrer Herkunft bestimmte Charaktereigenschaften zuordnet? Und wie ist es mit ihrem Geburtsdatum?
Oder gehen wir mal noch einen Schritt weiter: Wer möchte selbst nach solchen Kriterien beurteilt werden? Jeder Mensch ist durch Aussehen, Beruf, geographischer Herkunft etc. in einer ganzen Reihe von Bevölkerungsgruppen, über die solche Vorurteile existieren. Erkennt er diese als für sich gültig an? Und wie steht es mit der Astrologie? Jeder, der wirklich daran glaubt, müsste doch auch anerkennen, dass sämtliche seinem Sternzeichen zugeordneten negativen Eigenschaften auf ihn zutreffen. Gut, dann soll er doch mal diese googlen, ich bin mir sicher, wenn er genügend verschiedene Auflistungen durchliest, dann wird kein gutes Haar mehr an ihm gelassen. Zum Anfang die erstbeste Liste dieser Art, auf die ich stieß:
Widder: eigensinnig, kompromisslos, besitzergreifend
Stier: stur, geizig, engstirnig
Zwilling: oberflächlich, flatterhaft, untreu
Krebs: chaotisch, überempfindlich, schnell beleidigt
Löwe: machtgierig, beherrschend, exzentrisch
Jungfrau: zurückhaltend, schüchtern, verschlossen
Waage: launenhaft, zickig, unehrlich
Skorpion: verschlossen, rachsüchtig, verletzend
Schütze: rücksichtslos, versponnen, angeberisch
Steinbock: kritisch, kompromisslos, mürrisch
Wassermann: flatterhaft, freiheitsliebend, indiskret
Fische: ängstlich, eifersüchtig, launisch
Es gibt mir zu denken, dass in dieser Liste „kritisch“ und „freiheitsliebend“ als negativ eingestuft werden; was uns das wohl über die Astrologie sagen mag...?
Es scheint mir zu laufen, wie bei allen anderen Vorurteilen auch: für sich selbst lässt man nur die positiven Vorurteile gelten, die sich auf einen beziehen, und die negativen betrachtet man als das, was sie wirklich sind: unbegründet, Schwachsinn, üble Klischees. Und dabei übersieht man, dass sie nicht mehr oder weniger in der Realität basieren, als die positiven.
Nun also mein Vorschlag: Wer an Astrologie glaubt, informiere sich bitte über seine schlechten Eigenschaften laut Sternzeichen. Und wer mit mir über den Wert und die Wahrheit der Astrologie debattieren will, der stelle sich bitte in folgender Weise vor:
„Mein Name ist X und ich glaube an Astrologie; als Schütze bin ich rücksichtslos, versponnen und angeberisch, und ich stehe dazu.“ Ich denke, das ist als Grundvoraussetzung für ein Gespräch zu diesem Thema nicht unangemessen viel verlangt...

Mittwoch, 29. Dezember 2010

Besuch vom Weihnachtsmann

Vor einigen Tagen kam der Weihnachtsmann hier vorbei und brachte vielerlei nette Geschenke: Bücher, Schokolade, DVDs, Ölfarben, Steine (lange Geschichte...) und so manches mehr. In 24 Stunden sauste er um die Welt und besuchte hunderte von Millionen Haushalte um dort sein gutes Werk zu verrichten, mit seinem fliegenden Schlitten durchbrach er lautlos eine Schallmauer nach der anderen so mühelos wie Jackie Chan Ziegelsteine; er verschaffte sich, ohne Fingerabdrücke zu hinterlassen, darum trägt er ja Handschuhe, Zugang zu unzähligen Wohnungen und ward nie dabei gesehen.
Und keine Erwachsener Mensch glaubt das!
Ich schließlich auch nicht, aber dennoch wundert es mich, dass die Existenz des Weihnachtsmannes nicht in großen Teilen der Bevölkerung Anklang findet. Schließlich glauben die Menschen eine Menge anderer Dinge auch, für die genau so viel oder so wenig spricht, wie für den Weihnachtsmann.
Mir kam der Gedanke bei einem vorweihnachtlichem Gespräch über traditionelle chinesische Medizin, insbesondere Akupunktur, und da speziell die sogenannten „Meridiane“. Wer auch immer die so nannte; normalerweise werden solche Dinge von ihrem Entdecker benannt, doch leider sind Meridiane noch immer nicht entdeckt, also muss es jemand anderes gewesen sein.
Der Vergleich zwischen Weihnachtsmann und Meridianen funktioniert auf vielen Ebenen, aber um mal die drei wichtigsten herauszugreifen:
- Beide entstammen der Überlieferung. Lang ist es her, dass sie als Begriff aufkamen, und weder die Erwachsenen, die an die Meridiane glauben, noch die (hoffentlich!) Kinder, die ihre Erwartungen an den Weihnachtsmann haben, verfügen über irgendwelche Vorstellungen, wie der Gedanke an das Objekt ihres Glaubens entstand. Alles nur Hörensagen, also etwas, das weder vor Gericht, noch in der Wissenschaft, noch im Gehirn eines rational denkenden Menschen als überzeugendes Argument gilt.
- Beide verlangen, dass man Dinge als selbstverständlich akzeptiert, die jeder Alltagserfahrung und jeder wissenschaftlichen Erkenntnis widersprechen. So wie der Weihnachtsmann geradezu über  göttliche Fähigkeiten verfügen muss, um derart heimlich und schnell sein Werk zu verrichten, so sollen Meridiane unsichtbar, unmessbar, unüberprüfbar und was weiß ich was für „un-s“ noch sein. Vor allem sollen sie sich der Wissenschaft entziehen. Wie der Weihnachtsmann. Eine oft gehörte Behauptung: „Das kann man nicht mit wissenschaftlichen Methoden feststellen!“...eine Begründung dafür habe ich aber nie gehört, außer: „Ich glaube daran, aber die Wissenschaft kann es nicht messen; also versagt die Wissenschaft.“
Und die Tatsache, dass ich Johannes Heesters nicht auf dem Rasen beim letzten Fußball-WM-Endspiel gesehen habe beweißt eindeutig: Johannes Heesters ist unsichtbar!
- Beide begründen einen zweifellos vorhandenen Effekt mit einer keineswegs nahe liegenden Ursache, ohne Alternativen auszuschließen. Mag sein, dass es vielen Menschen nach einer Akupunkturbehandlung besser geht. Aber erstens muss das nicht an der Akupunktur selber liegen; ganz abgesehen vom Placebo-Effekt kann es auch der natürliche Krankheitsverlauf sein (oft lässt man sich erst behandeln, wenn es einem besonders schlecht geht; und da Symptome auf und ab schwanken, wird es meist nach einer besonders harten Phase ohnehin besser); oder das Gefühl des fürsorglichen Umgangs während der Behandlung hebt die Stimmung so sehr, dass man die Symptome einfach nicht mehr als so lästig empfindet. Und selbst wenn die Akupunktur Auslöser der Wirkung wäre, so wäre damit noch längst nicht die Existenz dieser Meridiane bewiesen. Dazu müssten erst noch alle Erklärungen, die auf bekannten Tatsachen basieren, ausgeschlossen werden.
Der angebliche Effekt des Weinachtsmannes ist hinlänglich bekannt: Es liegen Geschenke unter dem Baum! Wo die wohl herkommen? Falls jemandem keine andere Erklärung einfällt, als dass ein alter, bärtiger, dicker Mann, der am Nordpol haust, diese heimlich vorbei brachte...dann kann derjenige von mir aus auch an Meridiane nichtgeographischer Art glauben. Aber auch nur dann.

Montag, 6. Dezember 2010

Weihnachtsstress

So ist es vor Weihnachten. Man hat viel zu viel zu tun. Arbeit besteht aus dem Üblichen plus Bergen von Überstunden, und dann eben das nahende Weihnachten! Geschenke besorgen und so. Ich komme zu nichts Doppelblindversuch-mäßigem mehr; es sammeln sich nur Ideen und Notizen an, die ich auf dem Weg zu und von der Arbeit im Notizbuch festhalte. Also, falls irgendjemand hier regelmäßig reinschaut: Nicht die Hoffnung aufgeben, dieser Blog bleibt aktiv, er ist nur im Urlaub. (Ist es eigentlich DER oder DAS Blog...? zu müde, es nachzuschlagen...)
Jedenfalls wünsche ich allen eine frohe Weihnachtszeit. Auch wenn ich, wie man sich denken kann, Atheist bin. Verschenken macht mir trotzdem Spaß, und jeder Anlass ist willkommen! Und jetzt bereite ich für die beste aller Mitbewohnerinnen noch schnell etwas zum Nikolaustag vor und gehe zu Bett.

Sonntag, 21. November 2010

Der Bauch denkt mit...?

Erstaunlich, was vielen Menschen ihr Bauch alles sagen kann! Durch eine merkwürdige Form des internen Ventriquolismuses ist der Bauch bei ihnen offenbar in der Lage, das Hirn zu überstimmen. Wie das geschieht ist mir völlig rätselhaft, ganz besonders da mir eine hochkomplexe Struktur aus 100 000 000 Nervenzellen besser zum Denken geeignet scheint als eine Reihe von Verdauungsorganen. Deren Aufgabe ist es ja eher, Input in Scheiße zu verwandeln, und da drängt sich der Verdacht auf, dass sie das auch tun, bevor sie eine Meinung kundtun.
Aber mal im Ernst: Der Konflikt zwischen Gefühl und Verstand ist etwas, das mich schon lange nervt, alleine schon deswegen, weil ich nicht glaube, dass er existiert. Zwar sagen oft Menschen, ihr Gefühl (oder „ihr Bauch“) würde ihnen etwas mitteilen...aber was meinen sie denn damit wirklich? Gefühle sind Liebe, Hass, Neid, Eifersucht, Gier, Zuneigung, Trauer, Freude, und so weiter. Die sagen mir nichts, die sind einfach da. (Und, nebenbei bemerkt, Folge meines Denkens, kommen direkt aus dem Hirn.)
„Gefühl“ hat zwei Bedeutungen, die man nicht verwechseln darf: Emotion und Inspiration. Wenn einem das Gefühl etwas sagt, dann ist es die Inspiration; nur allzu oft erlebte ich es schon, dass jemand mir gegenüber versuchte, seine Inspiration als Argument anzuführen; und wenn mein Verstand sich weigerte, dies anzuerkennen, gab es Kommentare, die meine emotionalen Kompetenzen anzweifelten. Als ob das eine etwas mit dem anderen zu tun hätte. Denn Inspiration kommt nicht aus der Emotion, sondern aus dem Verstand. Inspiration (es sei denn, man glaubt wirklich an Musen) muss als Ergebnis eines unterbewussten Denkens betrachtet werden, wobei das Gehirn dem Bewusstsein nicht einen Denkprozess, sondern nur dessen Ergebnis präsentiert. Und unter anderem deswegen taugt Inspiration nicht als Argument: wenn man nicht den Gedankengang, der zu diesem Ergebnis führte, aufzeigen kann, wie soll man da beurteilen, ob er korrekt ist?
Wobei ich nicht im Geringsten den Wert der Inspiration schmälern will; er liegt nur auf einem völlig anderem Gebiet als dem der Argumentation. Inspiration trug schon zu einer Unmenge richtiger und bedeutender Problemlösungen bei; aber nicht etwa, weil sie per se richtig liegt, sondern nur, weil sie das doch zumindest oft genug tut, um aus einer Vielzahl potentieller Lösungen mit ihrer Hilfe schnell auszusondieren, welche am vielversprechendsten sind; und diese dann in Erwägung zu ziehen und zu überprüfen. Der Mensch sammelt im Laufe seines Lebens mehr Erfahrungswerte, als ihm überhaupt bewusst ist, aber in Form von „Inspiration“ melden sie sich dann doch hin und wieder. Auf den richtigen Umgang mit ihnen kommt es an. Man kann ihnen einerseits blind vertrauen, oder sie einfach als Vorschlag betrachten, und diesen in näheren Augenschein nehmen.
Aber nicht so tun, als ob es etwas wäre, das man als Argument benutzen kann, denn das würde nichts anderes bedeuten, als von seinem Zuhörer dieses blinde Vertrauen zu verlangen. Und „Vertraue mir!“ ist nun wirklich kein Argument...

Donnerstag, 11. November 2010

Simon Singh

Ich will hier nur schnell eine Nachricht weitergeben, die ich eben über mein Lieblings-Blog Pharyngula erfuhr. Simon Singh, der bekannte Wissenschaftsautor, bittet um Unterschriften für eine Petition um ein sinnvolleres britisches Gesetz zur üblen Nachrede. Insbesondere nicht unwichtig, da das dortige Recht Klagen gegenüber jeden erlaubt, der im Internet schreibt, in welchem Land auch immer. Und da einer meiner ersten Einträge hier sich schon mit dem Thema beschäftigte, folge ich dem Wunsch gerne, ebenso wie dem, diesen Wunsch auch weiterzuverbreiten...

Sonntag, 7. November 2010

Denken und Werbefernsehen

Schade, dass so viele Leute beim Fernsehen wild durch die Gegend zappen oder den Ton abdrehen, sobald ein Werbeblock kommt. Schließlich glaubt ja keiner von denen, dass ihm durch einen Werbespot die Wahrheit verkündet wird, ganz im Gegenteil. Sie erwarten Lügen. Weil die Werbung sich nun aber an eine ganze Reihe von Vorschriften zu halten hat, was sie sagen darf und was nicht, versuchen Werbespotautoren ständig, Eindrücke zu erwecken, die aber nicht explizit angesprochen werden. Im Grunde die schönste Übung für das kritische Denken, zu analysieren, wo die Diskrepanz zwischen dem Angedeuteten und dem wirklich gesagten ist. Und das lässt man sich entgehen! Mir ging es jedenfalls in meiner Kindheit schon so, dass ich die TV- und sonstige Werbung als ein angenehmes und nützliches Trainingsfeld für meinen Geist sah; die meisten Menschen, die ich kenne, sehen sich kaum Fernsehwerbung an und sind stolz darauf; und nehmen sich dabei aber dennoch heraus, sie als saublöd und verlogen zu verurteilen. Das ist sie auch in meinen Augen, aber mal ehrlich: Etwas zu beurteilen, ohne sich ein Bild gemacht zu haben, ist in jedem Fall ein Vorurteil, auch wenn man zufällig richtig liegt.
Was nun die Übung für den Geist angeht, das erste, woran ich mich da erinnern kann, ist der Spruch von Milky Way: „So locker und leicht, schwimmt sogar in Milch“. Eine Menge Luftbläschen, die das Volumen erhöhen, und dafür zahlt man natürlich gerne. Und dann die Assoziation mit etwas gesundem, da es in Milch schwimmt, nicht etwa in Wasser.
Gerade vorhin kam ein Alpecin-Werbespot, den ich schon lange besonders albern finde. Ein Mann im weißen Kittel (deutet wissenschaftlich an!) zeigt auf einer Graphik, wie Alpecin die Wachstumsphasen des Haares verlängert; die Kurve wird dabei in die Breite gezogen, und die Wachstumsphasen, die aufgezeigt werden, tatsächlich länger. Aber eben leider auch die Phasen dazwischen, der Anteil dieser „Wachstumsphasen“ (sollte es solche tatsächlich geben) bleibt insgesamt gleich.
Großartig ist auch dieses Wasser, „Active O2“, mit dem „18-fachen Gehalt an Sauerstoff“. Den 18-fachen Gehalt wovon? Von normalem Wasser? Das ist nach wie vor H2O...per Definition, und das wird immer so bleiben. Wahrscheinlich meint da irgendwer, dass 18 mal so viel Sauerstoff darin gelöst ist, wie in irgendeiner Vergleichsflüssigkeit. Aber was soll es? Ich bevorzuge den Sauerstoff in meiner Lunge zu haben, nicht im Magen.
Leute, schaut Werbung. Ihr findet sie alle Scheiße, also besteht ja keine Gefahr, dass ihr deren Lügen glaubt, oder? Analysiert sie, merkt euch, mit welchen Tricks sie arbeitet. Verinnerlicht sie. Und dann fangt an, all die Aussagen, bei denen ihr nicht von Vorneherein davon ausgeht, dass sie Lug und Trug sind, daraufhin zu überprüfen, ob sie mit den gleichen Tricks arbeiten. Das geschieht öfter, als die meisten denken...