Erstaunlich, was vielen Menschen ihr Bauch alles sagen kann! Durch eine merkwürdige Form des internen Ventriquolismuses ist der Bauch bei ihnen offenbar in der Lage, das Hirn zu überstimmen. Wie das geschieht ist mir völlig rätselhaft, ganz besonders da mir eine hochkomplexe Struktur aus 100 000 000 Nervenzellen besser zum Denken geeignet scheint als eine Reihe von Verdauungsorganen. Deren Aufgabe ist es ja eher, Input in Scheiße zu verwandeln, und da drängt sich der Verdacht auf, dass sie das auch tun, bevor sie eine Meinung kundtun.
Aber mal im Ernst: Der Konflikt zwischen Gefühl und Verstand ist etwas, das mich schon lange nervt, alleine schon deswegen, weil ich nicht glaube, dass er existiert. Zwar sagen oft Menschen, ihr Gefühl (oder „ihr Bauch“) würde ihnen etwas mitteilen...aber was meinen sie denn damit wirklich? Gefühle sind Liebe, Hass, Neid, Eifersucht, Gier, Zuneigung, Trauer, Freude, und so weiter. Die sagen mir nichts, die sind einfach da. (Und, nebenbei bemerkt, Folge meines Denkens, kommen direkt aus dem Hirn.)
„Gefühl“ hat zwei Bedeutungen, die man nicht verwechseln darf: Emotion und Inspiration. Wenn einem das Gefühl etwas sagt, dann ist es die Inspiration; nur allzu oft erlebte ich es schon, dass jemand mir gegenüber versuchte, seine Inspiration als Argument anzuführen; und wenn mein Verstand sich weigerte, dies anzuerkennen, gab es Kommentare, die meine emotionalen Kompetenzen anzweifelten. Als ob das eine etwas mit dem anderen zu tun hätte. Denn Inspiration kommt nicht aus der Emotion, sondern aus dem Verstand. Inspiration (es sei denn, man glaubt wirklich an Musen) muss als Ergebnis eines unterbewussten Denkens betrachtet werden, wobei das Gehirn dem Bewusstsein nicht einen Denkprozess, sondern nur dessen Ergebnis präsentiert. Und unter anderem deswegen taugt Inspiration nicht als Argument: wenn man nicht den Gedankengang, der zu diesem Ergebnis führte, aufzeigen kann, wie soll man da beurteilen, ob er korrekt ist?
Wobei ich nicht im Geringsten den Wert der Inspiration schmälern will; er liegt nur auf einem völlig anderem Gebiet als dem der Argumentation. Inspiration trug schon zu einer Unmenge richtiger und bedeutender Problemlösungen bei; aber nicht etwa, weil sie per se richtig liegt, sondern nur, weil sie das doch zumindest oft genug tut, um aus einer Vielzahl potentieller Lösungen mit ihrer Hilfe schnell auszusondieren, welche am vielversprechendsten sind; und diese dann in Erwägung zu ziehen und zu überprüfen. Der Mensch sammelt im Laufe seines Lebens mehr Erfahrungswerte, als ihm überhaupt bewusst ist, aber in Form von „Inspiration“ melden sie sich dann doch hin und wieder. Auf den richtigen Umgang mit ihnen kommt es an. Man kann ihnen einerseits blind vertrauen, oder sie einfach als Vorschlag betrachten, und diesen in näheren Augenschein nehmen.
Aber nicht so tun, als ob es etwas wäre, das man als Argument benutzen kann, denn das würde nichts anderes bedeuten, als von seinem Zuhörer dieses blinde Vertrauen zu verlangen. Und „Vertraue mir!“ ist nun wirklich kein Argument...
Aber mal im Ernst: Der Konflikt zwischen Gefühl und Verstand ist etwas, das mich schon lange nervt, alleine schon deswegen, weil ich nicht glaube, dass er existiert. Zwar sagen oft Menschen, ihr Gefühl (oder „ihr Bauch“) würde ihnen etwas mitteilen...aber was meinen sie denn damit wirklich? Gefühle sind Liebe, Hass, Neid, Eifersucht, Gier, Zuneigung, Trauer, Freude, und so weiter. Die sagen mir nichts, die sind einfach da. (Und, nebenbei bemerkt, Folge meines Denkens, kommen direkt aus dem Hirn.)
„Gefühl“ hat zwei Bedeutungen, die man nicht verwechseln darf: Emotion und Inspiration. Wenn einem das Gefühl etwas sagt, dann ist es die Inspiration; nur allzu oft erlebte ich es schon, dass jemand mir gegenüber versuchte, seine Inspiration als Argument anzuführen; und wenn mein Verstand sich weigerte, dies anzuerkennen, gab es Kommentare, die meine emotionalen Kompetenzen anzweifelten. Als ob das eine etwas mit dem anderen zu tun hätte. Denn Inspiration kommt nicht aus der Emotion, sondern aus dem Verstand. Inspiration (es sei denn, man glaubt wirklich an Musen) muss als Ergebnis eines unterbewussten Denkens betrachtet werden, wobei das Gehirn dem Bewusstsein nicht einen Denkprozess, sondern nur dessen Ergebnis präsentiert. Und unter anderem deswegen taugt Inspiration nicht als Argument: wenn man nicht den Gedankengang, der zu diesem Ergebnis führte, aufzeigen kann, wie soll man da beurteilen, ob er korrekt ist?
Wobei ich nicht im Geringsten den Wert der Inspiration schmälern will; er liegt nur auf einem völlig anderem Gebiet als dem der Argumentation. Inspiration trug schon zu einer Unmenge richtiger und bedeutender Problemlösungen bei; aber nicht etwa, weil sie per se richtig liegt, sondern nur, weil sie das doch zumindest oft genug tut, um aus einer Vielzahl potentieller Lösungen mit ihrer Hilfe schnell auszusondieren, welche am vielversprechendsten sind; und diese dann in Erwägung zu ziehen und zu überprüfen. Der Mensch sammelt im Laufe seines Lebens mehr Erfahrungswerte, als ihm überhaupt bewusst ist, aber in Form von „Inspiration“ melden sie sich dann doch hin und wieder. Auf den richtigen Umgang mit ihnen kommt es an. Man kann ihnen einerseits blind vertrauen, oder sie einfach als Vorschlag betrachten, und diesen in näheren Augenschein nehmen.
Aber nicht so tun, als ob es etwas wäre, das man als Argument benutzen kann, denn das würde nichts anderes bedeuten, als von seinem Zuhörer dieses blinde Vertrauen zu verlangen. Und „Vertraue mir!“ ist nun wirklich kein Argument...
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