Nach einem Urlaub von diesem Blog aufgrund der Weihnachtszeit stellte ich gerade fest, dass ich mich hier noch nie gründlich über Astrologie ausgelassen habe. Vielleicht ist das auch vollkommen sinnlos, denn es ist wohl kein Aberglaube so verbreitet, wie der an die Auswirkungen der Sterne auf unseren Charakter und unser tägliches Leben; und damit ist dieser Aberglaube auch so sozial anerkannt, dass seine Anhänger einen großen Rückhalt in der Bevölkerung haben, so dass sie wirklich nicht mehr dazu neigen, den relativ wenigen Kritikern noch ein offenes Ohr zu schenken.
Also will ich mich auch gar nicht auf die üblichen Argumente stürzen, mit denen man darlegen kann, dass an dieser Pseudowissenschaft einfach nichts dran ist. Dass die Vorhersagen nur mit Zufallswahrscheinlichkeit eintreten; dass kein Mechanismus bekannt ist, durch den die Sterne diese Wirkung haben könnten; dass Sternbilder an sich schon nur eine menschliche Interpretation des Himmels sind und nicht wirklich existieren; dass die 13 (jawohl, 13!) Sternbilder der Ekliptik keineswegs jeweils exakt ein Zwölftel des Tierkreises ausfüllen; dass jeder Astrologe das gleiche Horoskop anders interpretiert, und so weiter und so fort. Da hört niemand zu, denn wer an so etwas absurdes wie Astrologie glaubt, der legt ohnehin mehr Wert auf sein seinen subjektiven Eindruck als auf rationale Argumente.
Man glaubt an Astrologie, weil man daran glauben will. Es hat ja sicher auch etwas angenehmes, wenn man sich einbilden kann, auf diese Weise mit dem ganzen Kosmos verknüpft zu sein. Gut für das Ego, nehme ich an. Doch möglicherweise gibt es ein Argument, das den Astrologieanhängern die Freude an ihrem Glauben verderben kann, und das so unterbindet, dass sie daran noch glauben wollen: Die meisten Menschen sehen sich nicht gerne als Rassisten oder Sexisten. Das ist schließlich im Gegensatz zu der Astrologie nicht sozial akzeptiert.
Warum eigentlich nicht? Die Astrologie führt immerhin zum Zodiacismus, und den kann ich auch nicht anders bewerten als Rassismus, Sexismus, Nationalismus oder sonst irgendwelche –ismen, die ganze Bevölkerungsgruppen über einen Kamm scheren.
Nehmen wir doch mal bitte folgende Aussagen:
Oder gehen wir mal noch einen Schritt weiter: Wer möchte selbst nach solchen Kriterien beurteilt werden? Jeder Mensch ist durch Aussehen, Beruf, geographischer Herkunft etc. in einer ganzen Reihe von Bevölkerungsgruppen, über die solche Vorurteile existieren. Erkennt er diese als für sich gültig an? Und wie steht es mit der Astrologie? Jeder, der wirklich daran glaubt, müsste doch auch anerkennen, dass sämtliche seinem Sternzeichen zugeordneten negativen Eigenschaften auf ihn zutreffen. Gut, dann soll er doch mal diese googlen, ich bin mir sicher, wenn er genügend verschiedene Auflistungen durchliest, dann wird kein gutes Haar mehr an ihm gelassen. Zum Anfang die erstbeste Liste dieser Art, auf die ich stieß:
Es scheint mir zu laufen, wie bei allen anderen Vorurteilen auch: für sich selbst lässt man nur die positiven Vorurteile gelten, die sich auf einen beziehen, und die negativen betrachtet man als das, was sie wirklich sind: unbegründet, Schwachsinn, üble Klischees. Und dabei übersieht man, dass sie nicht mehr oder weniger in der Realität basieren, als die positiven.
Nun also mein Vorschlag: Wer an Astrologie glaubt, informiere sich bitte über seine schlechten Eigenschaften laut Sternzeichen. Und wer mit mir über den Wert und die Wahrheit der Astrologie debattieren will, der stelle sich bitte in folgender Weise vor:
„Mein Name ist X und ich glaube an Astrologie; als Schütze bin ich rücksichtslos, versponnen und angeberisch, und ich stehe dazu.“ Ich denke, das ist als Grundvoraussetzung für ein Gespräch zu diesem Thema nicht unangemessen viel verlangt...
Also will ich mich auch gar nicht auf die üblichen Argumente stürzen, mit denen man darlegen kann, dass an dieser Pseudowissenschaft einfach nichts dran ist. Dass die Vorhersagen nur mit Zufallswahrscheinlichkeit eintreten; dass kein Mechanismus bekannt ist, durch den die Sterne diese Wirkung haben könnten; dass Sternbilder an sich schon nur eine menschliche Interpretation des Himmels sind und nicht wirklich existieren; dass die 13 (jawohl, 13!) Sternbilder der Ekliptik keineswegs jeweils exakt ein Zwölftel des Tierkreises ausfüllen; dass jeder Astrologe das gleiche Horoskop anders interpretiert, und so weiter und so fort. Da hört niemand zu, denn wer an so etwas absurdes wie Astrologie glaubt, der legt ohnehin mehr Wert auf sein seinen subjektiven Eindruck als auf rationale Argumente.
Man glaubt an Astrologie, weil man daran glauben will. Es hat ja sicher auch etwas angenehmes, wenn man sich einbilden kann, auf diese Weise mit dem ganzen Kosmos verknüpft zu sein. Gut für das Ego, nehme ich an. Doch möglicherweise gibt es ein Argument, das den Astrologieanhängern die Freude an ihrem Glauben verderben kann, und das so unterbindet, dass sie daran noch glauben wollen: Die meisten Menschen sehen sich nicht gerne als Rassisten oder Sexisten. Das ist schließlich im Gegensatz zu der Astrologie nicht sozial akzeptiert.
Warum eigentlich nicht? Die Astrologie führt immerhin zum Zodiacismus, und den kann ich auch nicht anders bewerten als Rassismus, Sexismus, Nationalismus oder sonst irgendwelche –ismen, die ganze Bevölkerungsgruppen über einen Kamm scheren.
Nehmen wir doch mal bitte folgende Aussagen:
Frauen sind schlechte AutofahrerJa, es gibt Frauen, die schlecht Auto fahren. Und solche, die gut oder mittelmäßig Auto fahren. Es ist, wie alles andere in dieser Liste, eine Verallgemeinerung, die völlig über das Ziel hinausschießt. Weil sie Einzelfälle als repräsentativ betrachtet, ohne deren tatsächliche Häufigkeit zu überprüfen. So etwas nennt man Vorurteil. (Nebenbei bemerkt, ich bin Steinbock, und weder gesellig, noch kontaktfreudig, noch lässig.) Will irgendwer wirklich dazu stehen, dass er anderen Menschen alleine aufgrund ihres Geschlechts, ihres Aussehens oder ihrer Herkunft bestimmte Charaktereigenschaften zuordnet? Und wie ist es mit ihrem Geburtsdatum?
Blondinen sind dumm
Bayern sind rückständig
Beamte sind faul
Steinböcke sind gesellig, kontaktfreudig, lässig
Oder gehen wir mal noch einen Schritt weiter: Wer möchte selbst nach solchen Kriterien beurteilt werden? Jeder Mensch ist durch Aussehen, Beruf, geographischer Herkunft etc. in einer ganzen Reihe von Bevölkerungsgruppen, über die solche Vorurteile existieren. Erkennt er diese als für sich gültig an? Und wie steht es mit der Astrologie? Jeder, der wirklich daran glaubt, müsste doch auch anerkennen, dass sämtliche seinem Sternzeichen zugeordneten negativen Eigenschaften auf ihn zutreffen. Gut, dann soll er doch mal diese googlen, ich bin mir sicher, wenn er genügend verschiedene Auflistungen durchliest, dann wird kein gutes Haar mehr an ihm gelassen. Zum Anfang die erstbeste Liste dieser Art, auf die ich stieß:
Widder: eigensinnig, kompromisslos, besitzergreifendEs gibt mir zu denken, dass in dieser Liste „kritisch“ und „freiheitsliebend“ als negativ eingestuft werden; was uns das wohl über die Astrologie sagen mag...?
Stier: stur, geizig, engstirnig
Zwilling: oberflächlich, flatterhaft, untreu
Krebs: chaotisch, überempfindlich, schnell beleidigt
Löwe: machtgierig, beherrschend, exzentrisch
Jungfrau: zurückhaltend, schüchtern, verschlossen
Waage: launenhaft, zickig, unehrlich
Skorpion: verschlossen, rachsüchtig, verletzend
Schütze: rücksichtslos, versponnen, angeberisch
Steinbock: kritisch, kompromisslos, mürrisch
Wassermann: flatterhaft, freiheitsliebend, indiskret
Fische: ängstlich, eifersüchtig, launisch
Es scheint mir zu laufen, wie bei allen anderen Vorurteilen auch: für sich selbst lässt man nur die positiven Vorurteile gelten, die sich auf einen beziehen, und die negativen betrachtet man als das, was sie wirklich sind: unbegründet, Schwachsinn, üble Klischees. Und dabei übersieht man, dass sie nicht mehr oder weniger in der Realität basieren, als die positiven.
Nun also mein Vorschlag: Wer an Astrologie glaubt, informiere sich bitte über seine schlechten Eigenschaften laut Sternzeichen. Und wer mit mir über den Wert und die Wahrheit der Astrologie debattieren will, der stelle sich bitte in folgender Weise vor:
„Mein Name ist X und ich glaube an Astrologie; als Schütze bin ich rücksichtslos, versponnen und angeberisch, und ich stehe dazu.“ Ich denke, das ist als Grundvoraussetzung für ein Gespräch zu diesem Thema nicht unangemessen viel verlangt...